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Sep 05, 2023

Beobachtungsgrundlagen: Astrofotografie ohne Zielfernrohr

Ich begann im Juli 2015 mit der Astrofotografie, als ich mein erstes Teleskop geschenkt bekam: ein 8-Zoll-Schmidt-Cassegrain auf einer Höhen-Azimut-Montierung. Nachdem ich beinahe umgefallen wäre, als ich Saturn zum ersten Mal sah, beschloss ich, irgendwie eine Kamera am Teleskop anzubringen, damit ich diese Schönheit mit der Welt teilen konnte.

Astrofotografie ist oft mit teuren Teleskopen, Robotermontierungen und hochtechnischen Herausforderungen verbunden. Doch der Einstieg kann einfacher sein, als Sie denken: Alles, was Sie brauchen, ist eine einfache DSLR und ein Stativ.

Bilder von Sternspuren sind atemberaubend und einfach zu erstellen. Beginnen Sie mit Ihrer DSLR und einem Objektiv mit kurzer Brennweite (ein handelsübliches 18–55-mm-Zoomobjektiv mit 18 mm ist perfekt) auf einem Stativ und wählen Sie einen Himmelsbereich aus. Es ist besonders faszinierend, die Bewegung von Sternen einzufangen, die sich um die Himmelspole drehen. Daher ist die Ausrichtung nach Norden (oder Süden auf der Südhalbkugel) ein guter Ausgangspunkt. Ein schöner Vordergrund, etwa eine Scheune oder ein Zelt oder sogar eine entfernte Baumgrenze oder ein Berg, sorgt für ein fesselndes Bild.

Stellen Sie im manuellen Modus die Belichtungszeit auf 30 Sekunden ein und wählen Sie einen relativ hohen ISO-Wert, z. B. 1600 oder 3200. Verwenden Sie die breiteste Blende oder blenden Sie ein oder zwei ab, wenn Sie ein sehr lichtstarkes Objektiv verwenden, z. B. f/ 1.8. Wenn Ihre Kamera über einen integrierten Mehrfachbelichtungsmodus verfügt, verwenden Sie diesen zum Auslösen. Wenn nicht, ist ein Intervallometer ein unverzichtbares Werkzeug für alle Arten von astronomischen Zwecken. Intervallometer können so programmiert werden, dass sie den Verschluss für Sie aktivieren (anstatt den Auslöser manuell zu drücken), auch im Bulb-Modus, in dem Sie eine beliebige Belichtungszeit einstellen können. Einen Intervallmesser gibt es für etwa 20 $.

Machen Sie Langzeitbelichtungen – 15 bis 60 Sekunden, um eine Sättigung zu vermeiden – und zwar mindestens eine Stunde lang, Sie können aber auch die ganze Nacht durchmachen. Ich empfehle, Bilder im JPEG-Format aufzunehmen, um die Verarbeitung zu erleichtern, oder Sie können Rohaufnahmen später in JPEGs konvertieren.

Die Verarbeitung von Sternspurbildern ist mit der kostenlosen Software Startrails (www.startrails.de) einfach. Laden Sie einfach alle Fotos, drücken Sie die Startrails-Taste, wählen Sie den Modus und beobachten Sie die Magie. Sie können das endgültige Bild in Photoshop oder einen anderen Bildprozessor importieren, um Farben, Kontrast und andere Details zu optimieren.

Dieselbe Technik kann verwendet werden, um Zeitraffervideos von auf- oder untergehenden Objekten wie der Milchstraße, dem Sternbild Orion oder einer Mondsichel aufzunehmen. Wählen Sie in diesem Fall eine Belichtung, die kurz genug ist, damit die Sterne nicht so stark nachlaufen. (Fünfzehn Sekunden sind für ein 18-mm-Objektiv ausreichend.) Ansonsten verwenden Sie dieselben Einstellungen und Techniken wie für Sternspuren.

Es gibt viele kostenlose und kostenpflichtige Programme, um einzelne Bilder in ein Video umzuwandeln. Einer meiner Favoriten ist TimeLapse DeFlicker (35 US-Dollar bei www.timelapsedeflicker.com), der Lichtschwankungen zwischen Belichtungen glättet. Fügen Sie Musik zum Thema Weltraum hinzu, um ein unterhaltsames Video des Abends zu erhalten!

Nachtlandschaftsbilder (oder Himmelslandschaftsbilder) sind Weitwinkelaufnahmen des Nachthimmels mit einem faszinierenden Vordergrund, wie z. B. Bergen, Gebäuden oder allem anderen, was Ihnen einfällt. Nachtlandschaftsfotos werden am besten im Rohformat und an dunklen Orten fernab von Städten aufgenommen.

Ein lichtstarkes Kameraobjektiv, beispielsweise ein 14-mm-f/2-Objektiv, kann den Aufstieg der Milchstraße mit einer einzigen 20-Sekunden-Belichtung einfangen. Für ein noch beeindruckenderes Bild könnten Fotografen eine einzelne Langzeitbelichtung des Vordergrunds machen – sagen wir 30 oder 60 Sekunden, während die Landschaft auf irgendeine Weise beleuchtet wird – und dann mehrere 15-Sekunden-Belichtungen des Himmels machen, um zu verhindern, dass die Sterne nachlaufen. Mit der Stacking-Software können Sie die Himmelsaufnahmen ausrichten und zu einem hellen, kontrastreichen Bild kombinieren. Anschließend ersetzt der Fotograf den Himmel im Vordergrundrahmen durch den gestapelten Himmelrahmen.

Acht Jahre nach meiner ersten Erfahrung mit der Astrofotografie betreibe ich jetzt vier automatisierte Bildgebungsanlagen in meinem Garten und habe noch größere Pläne für die Zukunft. Und ich freue mich sehr, hier mein Wissen und meine Liebe zur Astronomie zu teilen!

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